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1. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 16

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
12 Form, Größe und Einwohnerzahl Deutschlands. 16 Grenze seit der Völkerwanderung immer weiter vorgeschoben (Zurückdrängung der Slawen, Teilungen Polens). Im Westen liegen die Festungen Metz, Straß- burg, Mainz, Coblenz, Cöln und Wesel, im Osten Posen, Thorn, Königsberg, Danzig und Glogan. d) Deutschlands Lage zu den Nachbarstaaten. 12 9. Deutschland ist das Herz Europas. Nenne die umgebenden Staaten, auch die, die durch Nord- und Ostsee von uns getrennt sind! Viele Nachbarn bedeuten viel Gefahr, schaffen aber auch viel Anregung und fördern die Kultur. 10. Infolge seiner zentralen Lage und seiner offenen Grenzen war Deutschland das Hauptschlachtfeld Europas. Beispiele aus der Geschichte! 11. Die zentrale Lage und die offenen Grenzen erfordern ein festes Zusammen- halten der einzelnen Stämme, ein starkes Heer und eine starke Flotte. Als wir nicht einig und ohne starke Rüstung waren, waren wir ein Spielball anderer Mächte. Nachweis aus der Geschichte! Zu andern Zeiten beeinflußte Deutschland die Ge- schicke des ganzen Erdteils (Otto d. Gr., Barbarossa). 12. Wenn wir stark genug sind, uns der äußern Feinde zu erwehren, ist die zen- trale Lage sehr wertvoll. So war zur Zeit der Hansa Deutschland als das Herzland des Erdteils neben Italien der Mittelpunkt des europäischen Handels; heute ist es auf dem europäischen Festlande die erste Handelsmacht. Auch auf andern Gebieten steht „Deutschland in der Welt voran" („das Land der Den- ker und Dichter", „das Land der Schulen und der Kasernen", das Land der sozialen Fürsorge ^Arbeiterversichernng^). 2. Form, Größe und Einwohnerzahl Deutschlands. 13 1. Zeichne nach Abb. § 13 den Umriß Deutschlands! 2. Mit seinen 549 00v qkm nimmt Teutschland in Europa die 3., mit seinen 6» Millionen Einwohnern die zweite Stelle ein. Frankreich ist etwas kleiner (536000 qkm), Rußland 10 mal so groß (5,4 Mil- lionen qkm). Deutschland macht ungefähr Viooo der Erdoberfläche aus; V1000 Deutsch- land ist so viel wie der Bodensee (540 qkm). — Auf 1 qkm kommen 120 Einwohner. (Berechne!). Von den größeren Staaten ist nur England dichter bevölkert (145). Die Kleinstaaten einbezogen, stehen auch Belgien (251!) und die Niederlande (177) voran. 3. Teutschlands Einwohnerzahl nimmt jährlich um rund 900 00st zu. Auf 1000 Einwohner ist die Zahl der Geburten um 14 größer als die Zahl der Sterbefälle (in Frankreich nur 1,2). Unmittelbar nach dem Kriege von 1870/71 hatte Deutschland nur Abb. § 13. Aufgabe: 1. Zeichne den Umriß: a) nach der Vorlage, b) aus dem Gedächtnis! Beachte die mit Namen versehenen Ein- buchtungen und Vorsprünge (1 ist die Halbinsel Wagrien, 2 die Mecklenburgische, 3 die Pommersche Halbinsel).

2. Die Zeit der Umwälzungen - S. 68

1909 - Leipzig : Hirt
68 Iii. Die Zeit des Deutschen Reiches. 129. und ordnete die Verwaltung. Die Knigin Viktoria nahm den Titel Kaiserin von Indien" an. Der krzeste Weg nach Indien ging seit 1869 durch den von dem Franzosen Lesseps erbauten Suezkaual. Also muten das stliche Mittelmeer und das nordstliche Afrika fr England erhhte Bedeutung gewinnen. Nach dem Russisch-Trkischen Kriege von 1877 1878 lie es sich deshalb von der Trkei, fr die es so krftig eingetreten war, Cypern abtreten, so da es nun drei Sttzpunkte fr seine Mittelmeerflotte hatte. Zugleich wurde der Hafen von Aden git einem starken Kriegshafen ausgebaut. 1882 besetzte es gypten, und der Chediv (Vizeknig) des Landes stand jetzt nur noch dem Namen nach unter trkischer, in Wirklichkeit unter englischer Herrschaft. Von dort aus eroberte England den gyptischen Sudan. Dann kam Britisch-Ostasrika hinzu, dessen Grenzen durch ein Abkommen mit Deutschland zur Zeit Caprivis festgesetzt wurden. In Sdafrika standen der Ausdehnung des englischen Be-sitzes die Republiken der Buren im Wege. Die ersten Buren (oder Boers, d. h. Bauern), von hollndischer Herkunft, waren um die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts aus Java nach der Sdspitze Afrikas ge-wandert. Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes kamen einige flchtige Hugenotten hinzu. Abgeschlossen vom Weltverkehr, bewahrten die Buren treu ihre heimische Eigenart und Sprache. Seit Beginn des neunzehnten Jahrhunderts wurden sie von den Englndern nach Norden gedrngt, veranstalteten groe Trecks" (Wanderzge) und grndeten die Sdafrikanische (Transvaal-) Republik und den Oranje-Freistaat. Hier lebten sie grtenteils als Farmer und bildeten sich in Kmpfen gegen Eingeborne und Englnder zu den besten Schtzen und Reitern der Welt aus. Als der groe Goldreichtum der Sdafrikanischen Republik bekannt geworden war, strmten Auslnder, meist Englnder, so massenhaft ins Land, da sie bald zahlreicher waren als die Buren, und diese, um Herren im Laude zu bleiben, sich gentigt sahen, den Fremden volle politische Gleichberechtigung zu verweigern. Das war der Anla des Krieges 1899. zwischen der Weltmacht und den beiden kleinen Republiken, der 1899 ausbrach. Die Buren, denen es an einheitlichem Plan, strammer Kriegs-zucht und gengendem Kriegsmaterial fehlte, konnten sich trotz Helden-mtigen Widerstandes gegen die berlegene englische Kriegfhrung nicht behaupten. Vergebens bemhte sich der ehrwrdige Ohm Krger", 1902. Prsident der Sdafrikanischen Republik, in Europa um Hilfe. 1902 wurden die beiden Republiken dem englischen Besitz einverleibt. Jetzt erstreckt sich Englands Macht der den fnften Teil der festen Erdoberflche, und seine Kriegsflotte kann es mit den zwei oder drei nchstgrten aufnehmen. Gegen das in Asien mchtig vordringende Rußland, das seinem indischen Besitze gefhrlich werden zu knnen schien, fand es einen Bundesgenossen an Japan.

3. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 108

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
108 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung dcs neuen Reichs. uere 82. uere Politik. Auch unter Wilhelm Ii. ist das deutsche Reich einer Politik des Friedens treu geblieben; ein Hort des Friedens blieb insbesondere das Bndnis mit Osterreich und Italien. Mit England wurde 1890 ein Vertrag abgeschlossen, der die Besitzverhltnisse in Oftafrika betraf; England bernahm das Protektorat von Sansibar, trat aber Helgoland an Deutschland ab. Im Jahre 1897 wurde ein Kolonien. Sttzpunkt in China, das Gebiet von Kiautschou, erworben. Im Jahre 1899 verkauften die Spanier, nachdem ihnen die Amerikaner die wichtigsten Stcke ihres Kolonialbesitzes, Euba und die Philippinen, im Kriege entrissen hatten, den Rest ihres Besitzes in der Sdsee, die Karo-l i n e n und M a r i a n e n , an Deutschland. In demselben Jahre erwarb Deutschland die zwei grten der Samoa-Jnseln. 1904 brach in Deutsch-Sdwestafrika ein Aufstand der Hereroneger und der Hottentotten aus, der viele schwere und schmerzliche Opfer an Blut und Geld kostete. Am Waterberg wurde das Volk der Hereros in konzentrischem An-griff besiegt und nach Osten in die Sandwste getrieben, wo Menschen und Rinderherden verschmachteten. Aber trotz der hingebenden Tapferkeit und Ausdauer unfrer Offiziere und Soldaten konnte der Aufstand erst im Frhjahr 1906 beendet werden. Ostasien. Bedeutsame politische Ereignisse vollzogen sich in O st a f i e n. In China kam es 1900 zu einer Volkserhebung gegen die Fremden, viele Missionare und eingeborene Christen wurden niedergemetzelt und der deutsche Gesandte in Peking ermordet; da beteiligte sich Deutschland an einer Ge-samtunternehmung der Gromchte, schickte zum ersten Male Truppen der See und stellte auch den Oberkommandierenden, den Generalfeldmarschall Grafen W a l d e r s e e. Die Chinesen wurden zum Ersatz der Kriegs-kosten gezwungen, und ein chinesischer Prinz kam nach Berlin, um fr den Bruch des Vlkerrechts um Verzeihung zu bitten. 1904 brach ein Krieg zwischenrulandundjapan aus, der fr die Russen unglcklich ausfiel. In mehreren groen Schlachten, zuletzt in dem zehntgigen Ringen bei Mukden in der Mandschurei wurde ihr Landheer geschlagen; die Festung Port Arthur war schon vorher nach achtmonatlicher Belagerung gefallen; die nach dem Osten gesandte baltische Flotte wurde in der Strae von Tsuschima vernichtet. Im Frieden, der im Herbst 1905 abgeschlossen wurde, gewann Japan u. ct. die Hoheit der Korea; es war zur Gromacht ge- Ruland.worden. Daran schlo sich der Ausbruch einer Revolution in Ru-land, deren die Regierung nur langsam Herr wurde; Rußland wurde ein Verfassungsstaat und erhielt ein Parlament (Duma).

4. Deutsche Geschichte - S. 141

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedlich Wilhelms Anfnge. Der schwedisch-polnische Krieg. kaiserfteundlicher Politik Friedrich Wilhelm nicht bereinstimmte; da starb dieser, ehe es zu ernsten Zwistigkeiten zwischen ihm und seinem jugendlichen Herrn kam. Da das Land durch den Krieg und die Truppendurchzge die schwersten Leiden zu erdulden hatte, so schlo der Kurfürst zunchst mit den Schweden einen Waffenstillstand, wodurch ihre Truppen von Brandenburg ferngehalten wurden. Vor allem trat er nunmehr fr den allgemeinen Frieden ein, der freilich u. a. dadurch erschwert wurde, da er sowohl wie Schweden nach dem Besitze Pommerns strebten; Friedrich Wilhelm wnschte den Besitz dieses Landes, um nach hollndischem Beispiel dort eine Seemacht zu schassen und Brandenburg am Welthandel zu beteiligen, Schweden, um seine Herrschaft der die Ostsee zu sichern und zu erweitern. Durch den westflischen Frieden fiel dem Kurfrsten nur das hafenarme Hinterpommern zu, während Vorpommern nebst der Odermndung im Besitze der Schweden verblieb, Dafr erhielt er auer dem Bistum Ca mm in binnenlndische Gebiete, Halber st a dt, Minden und die Anwartschaft auf Magdeburg. Inzwischen hatte sich der Kurfürst vermhlt, nicht mit Christine von Schweden, wie es zeitweise geplant worden war, sondern mit der Prinzessin Luise Henriette von Oranien. Sie war eine ernste, fromme Triette. Frau, der man frher auch die Abfassung mehrerer Kirchenlieder zuschrieb; ihrem Gemahl war sie eine treue Beraterin, ihren Shnen eine sorgsame Mutter. Den Werken christlicher Liebesttigkeit war sie von Herzen zugetan. Aus ihrer Heimat brachte sie das Verstndnis fr Landwirtschaft und Garten-bau mit; sie soll die ersten Kartoffeln in der Mark gezogen haben. Nachdem der Friede geschlossen war, konnte sich der Kurfürst nunmehr der hohen Aufgabe widmen, die ihm vorschwebte, Brandenburg groß und stark zu machen. Seine natrlichen Feinde waren Schweden, das ihm ^temngs-Vorpommern geraubt hatte, und Polen, dessen Lehnshoheit in Preußen ihm drckend war; dazu hatte er zeitweise auf der einen Seite Frankreichs König Ludwig Xiv., der Deutschlands Freiheit bedrohte, andrerseits den Kaiser, der Brandenburgs Emporkommen nicht wnschen konnte, zu Gegnern. Um Brandenburg zum Kampf mit solchen Widersachern zu be-fhigen, brauchte der Kurfürst vor allen Dingen ein Heer, zu dessen Er-Haltung er die Staatseinknfte erhhen und den Widerstand der allzu mchtig gewordenen Stnde brechen mute. Zugleich aber dachte er, der erste Volkswirt auf Brandenburgs Thron, die Bevlkerung seiner Lnder wirtschaftlich zu strken, die Landwirtschaft, das Gewerbe, den Handel zu frdern und so den allgemeinen Wohlstand zu heben.

5. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 121

1896 - Leipzig : Voigtländer
121 b. Umfassender noch waren die Entdeckungen und Eroberungen der Spanier. Whrend die Portugiesen den Seeweg nach Ostindien in stlicher Richtung suchten, glaubte der Genuese Christoph Columbus durch eine Fahrt gen Westen dorthin gelangen zu knnen. In Portugal mit seinem Plane abgewiesen, dann aber von der Knigin Isabella von Kastilien mit dessen Ausfhrung beauftragt, erreichte er zwar nicht das gesuchte Land des fernen Ostens, machte aber die unermelich folgenreiche Entdeckung von Amerika 1492 Einflu der Entdeckungen auf Europa: Vermehrung des Geldes; neue Produkte: Zucker, Kaffee, Tabak, Kartoffeln; vernderte Richtung des W elthandels, daher Sinken Venedigsund der Hansa, Erh ebung der roeft lichen Staaten Portugal und Spanien, spter der Niederlande und Englands; Erweiterung der Erdkunde und der Naturwissenschaften.

6. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 191

1896 - Leipzig : Voigtländer
191 weit hinaus, und seine Herrscherkraft und Herrschergre nicht minder. Dabei -wurde er untersttzt von dem Rate und der Thatkrast seines groen Kanzlers, des Fürsten Bismarck. 2. Friedenspflege und Heeresmacht. Die segenvolleherrscherthtig-teit konnte sich nur entfalten aus der Grundlage eines ungestrten Friedens, Dies unschtzbare Gut seinem Volke zu erhalten und zu sichern, galt dem ruhmgekrnten Kriegshelden als heiligste Herrscherpflicht, so unablssig Frank-reich seinem berwinder mit einem furchtbaren Vergeltungskampfe zu drohen wagte. Wiederholte Verstrkung des stehenden Heeres wie der Landwehr und des Landsturmes brachte die deutsche Wehrkraft fr den Kriegsfall auf eine Hhe von mehr als drei Millionen waffengebter Mannschaft. Auerdem war der frsorgende Herrscher beflissen, durch Bndnis- und Fr e undschasts-vertrage mit sterreich und Italien noch weitere Brgschaft fr die Siche-rung des Weltfriedens zu gewinnen. So wurde Deutschland durch Kaiser Wilhelm die waffengewaltigste der europischen Gromchte, die aber nicht auf Kampf und Gebietserweiterung ausgeht, sondern nur auf einen wohl-befestigten Frieden die Mehrung der Volkswohlfahrt zu sttzen be-strebt ist. 3. Deutsche Seemacht und Kolonien. Die neugewonnene Einheit und Macht Deutschlands machte sich bald auch im Auslande, ja jenseits des Weltmeeres fhlbar. Bisher war der Deutsche im Auslande so gut wie rechtlos und schutzlos gewesen. Seit der Wiederherstellung des Deutschen Reiches und der Grndung einer deutschenflotte wurde dies mit einem-mal anders. Im Vertrauen auf den mchtigen Schutz des neuen Deutschen Reiches konnte jetzt auch der berseeische deutsche Handel in einen immer erfolgreicheren Wettbewerb mit den anderen europischen Vlkern eintreten. Freilich waren zur Zeit der groen Entdeckungsfahrten die meisten ber-seeischen Kstenlnder von anderen europischen Vlkern, namentlich den Portugiesen, Spaniern, Hollndern und Englndern in Besitz genommen worden; bei der Teilung der Erde" war damals Deutschland leer aus-gegangen. Es waren fast nur solche Lnder brig geblieben, diewenigstens an der Kste entweder unfruchtbar oder ungesund sind. Trotzdem wandte sich jetzt der neuerwachte deutsche Unternehmungsgeist diesem neuen Felde seiner Thtigkeit zu und suchte nachtrglich noch so viel als mglich das Versumte nachzuholen. So entstanden seit 1888 die ersten deutschen Kolonien: im sdwestlichen Afrika Lderitzland, an dem Golf von Guinea Kamerun, an der afrikanischen Ostkste Deutsch-Ostasrika; in der Sdsee namentlich Kaiser-Wilhelms-Land" auf Neu-Guinea. Um zwischen dem Deutschen Reiche und den deutschen Kolonien eine gesicherte und regelmige Verbindung herzustellen, sowie berhaupt den deutschen Seehandel zu fr-

7. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 188

1895 - Leipzig : Voigtländer
188 sttzt von dem Rate und der Thatkraft seines groen Kanzlers, in seinem gesamten Herrscherwalten bethtigte. 2. Friedenspflege und Heeresmacht. Die segenvolle Herrscherthtig-feit konnte sich nur entfalten aus der Grundlage eines ungestrten Friedens. Dies unschtzbare Gut seinem Volke zu erhalten und zu sichern, galt dem ruhmgekrnten Kriegshelden als heiligste Herrscherpflicht, so unablssig Frank-reich seinem berwinder mit einem furchtbaren Vergeltungskampfe zu drohen wagte. Wiederholte Verstrkung des stehenden Heeres wie der Landwehr und des Landsturmes brachte die deutsche Wehrkraft fr den Kriegsfall auf eine Hhe von mehr als drei Millionen waffengebter Mannschaft. Auerdem war derfrforgendeherrscher beflissen, durchbndnis- und Freundschasts-vertrage mit sterreich und Italien noch weitere Brgschaft fr die Siche-rung des Weltfriedens zu gewinnen. So wurde Deutschland durch Kaiser Wilhelm die waffengewaltigste der europischen Gromchte, die aber das ist des Herrschers wie des Volkes einmtiger Wille nicht auf Kampf und Gebietserweiterung ausgeht, sondern nur auf einen wohlbefestigten Frieden die Mehrung der Volkswohlfahrt zu sttzen bestrebt ist. 3. Deutsche Seemacht und Kolonieen. Die neugewonnene Einheit und Macht Deutschlands machte sich bald auch im Auslande, ja jenseits des Welt-meeres fhlbar. Bisher war der Deutsche im Auslande so gut wie rechtlos und schutzlos gewesen. Seit der Wiederherstellung des Deutschen Reiches und der Grndung einer deutschen Flotte wurde dies mit einemmal anders. Im Vertrauen aus den mchtigen Schutz des neuen Deutschen Reiches konnte jetzt auch der berseeische deutsche Handel in einen immer erfolgreicheren Wettbewerb mit den anderen europischen Vlkern eintreten. Freilich waren zur Zeit der groen Entdeckungsfahrten die meisten berseeischen Kstenlnder von anderen europischen Vlkern, namentlich den Portugiesen, Spaniern, Hollndern und Englndern in Besitz genommen worden; bei der Teilung der Erde" war damals Deutschland leer ausgegangen. Es waren fast nur solche Lnder brig geblieben, die wenigstens an der Kste entweder unfruchtbar oder ungesund sind. Trotzdem wandte sich jetzt der neuerwachte deutsche Unternehmungsgeist diesem neuen Felde seiner Thtigkeit zu und suchte nachtrglich noch so viel als mglich das Versumte nachzuholen. So entstanden seit 1883 die ersten deutschen Kolonieen: im sdwestlichen Afrika Lderitzland, an dem Golf von Guinea Kamerun, an der afrikanischen Ostkste Deutsch-Ostasrika; in der Sdsee namentlich Kaiser-Wilhelms-Land" ans Neu-Guinea. Durch einen Vertrag zwischen dem Deutschen Reiche und England (vom 1. Juli 1890) wurden die beiderseitigen Gebiete in Afrika genauer abgegrenzt. Auch wurde in diesem Vertrag die Insel Helgoland von England an Deutschland abgetreten.

8. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 99

1911 - Trier : Lintz
Deutschlands Weltstellung im Vergleich p den wichtigsten anderen Staaten. 99 wiegend im Dienste des Weltverkehrs, während andere Staaten die meisten Schiffe im Küstenverkehr beschäftigen müssen. (Welche sind die beiden größten deutschen Schiffahrtsgesellschaften? Wo haben sie ihren Sitz?) Iii. Deutschlands Weltstellung im "Vergleich zu den wichtigsten anderen Staaten. Der Wettbewerb auf dem Gebiet des Welthandels und des § 51. Weltverkehrs wird sich iu Zukunft hauptsächlich zwischen 6 Staaten der Erde abspielen, zwischen England, den Vereinigten Staaten Nordamerikas, Deutschland, Frankreich, Rußland und Japan. 1. England steht unter den 6 Handelsmächten an der Spitze. Es hat eine sehr günstige Meereslage (weise dies nach!), besitzt eine sehr leistungsfähige Industrie, verfügt über ein ungeheures Kolonial- reich, besitzt die größte Handels- und stärkste Kriegsflotte und hat sich für diese überall gut gelegene Stützpunkte gesichert. (Zähle die englischen Kolonien und die Stützpunkte der englischen Seemacht auf! Welche Verkehrswege beherrscht England?) 2. Die Bereinigten Staaten von Nordamerika besitzen kein aus- gedehntes Kolonialreich; aber im eigenen Lande stehen einer hochent- wickelten Industrie größere natürliche Hülssmittel zur Ver- fügung. Die Weltlage ist nicht so günstig wie die Englands. Gleich England ist es aber unangreifbar. 3. Deutschland, deffeu Handelsverkehr sich ebenfalls auf eine hoch- entwickelte Industrie stützen kann, steht in der Gunst der Meeres- läge hinter England zurück, doch nicht soweit, als man gewöhnlich anzunehmen Pflegt. Trotz des schmalen holländifch-belgischen Zwischen- larides ist es eine atlantische Macht (nachzuweisen!). Für den Handels- verkehr mit den europäischen Völkern hat es sogar als Kernstaat Europas eine bevorzugte Lage. Im Vergleich zu England besitzt Deutschland aber nur ein kleines Kolonialreich. Auch geht ihm die Guust der fast unangreifbaren Jnsellage Englands ab, vielmehr liegt es gleichsam in der Pressnng zwischen zwei mächtigen Staaten, zwischen Frankreich und Rußland. 4. Frankreich hat in Europa eine günstigere Lage als Deutsch- land, da es nur auf der einen Seite einen mächtigen Gegner hat. (Zeige dies!) Seine Meereslage ist ebenfalls günstiger; denn es stößt mit 7 *

9. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 186

1891 - Leipzig : Voigtländer
186 bungen fhrten bald eine Menge vornehmer russischer Jnglinge herbei, die unter die .Poteschni", d.i.kameraden des Zaren, wie Peter seine neue Kompanie nannte, aufgenommen wurden. Nun merkte Sophie, wie gefhrlich ihr Peter mit seinen bewaffneten Gefhrten werden knnte. Sie hetzte daher die Strelitzen von neuem auf, ihn zu ermorden. Allein Peter unterdrckte durch feine Poteschni" die Emprung und verwies seine Stiefschwester in ein Kloster. Nun war der siebenzehn-jhrige Jngling Alleinherrscher (1689). Seine nchste Sorge ging dahin, sich ein tchtiges Heer zu bilden, zu welchem er in der Schar der Kameraden" den Grund gelegt. Aber er dachte auch an die Grndung einer Seemacht. Um See-schiffe zu sehen, machte er eine Reise nach Archangel am Weien Meere, ergtzte sich dort am Anblicke der vorbersegelnden hollndischen Schiffe und befuhr in Schiffer-tracht das Meer. Als bald darauf ein glcklicher Krieg gegen die Trken die Festung Asow in seinen Besitz brachte, lie er eine Flotte von 60 Schiffen fr das Schwarze Meer bauen. Aber die wegen feiner Neuerungen im Heerwesen erbitterten Strelitzen bedrohten sein Leben durch eine neue Verschwrung. Er erhielt jedoch Kunde von dem Vorhaben, und unvermutet in die M:tte der versammelten Verschwrer tretend, lie er sie verhaften und unter furchtbaren Martern hinrichten. Um feine Kenntnisse immer mehr zu bereichern, entschlo sich Peter, die fremden Lnder, von denen ihm Lefort erzhlt hatte, selbst zu sehen. Er rstete daher (1697) eine Gesandtschaft von mehreren hundert Personen aus, die durch einen groen Teil von Europa reisen sollte. Er selbst begleitete sie nicht als Zar, sondern als einfaches Mitglied, um alles desto ungestrter erkunden zu knnen. der Knigsberg und Berlin kam er nach Amsterdam. Dort erfllte ihn das Seewesen mit freudiger Bewunderung. In der Kleidung eines hollndischen Schiffszimmermanns begab er sich nach dem benachbarten Dorfe Zaandam,um dort den Schiffsbau zu erlernen. Nach sieben-wchentlicher Arbeit kehrte er nach Amsterdam zurck und lie ein greres Kriegs-schiff bauen, das er, mit Seeleuten, Offizieren, Wundrzten und Handwerkern reich-lieh versehen, nach Archangel schickte. Von Holland ging er nach England. Dort lie der König ihm zu Ehren ein Betreffen auffhren. Wahrlich," rief Peter staunend aus, wre ich nicht als Zar von Rußland geboren, fo mchte ich englischer Admiral fem!" Dann kam er abermals nach Holland, und von hier reiste er der Dresden nach Wien. Eben wollte er auch nach Italien gehen, da rief ihn die Nachricht, die Strelitzen htten sich schon wieder einmal emprt, nach Rußland zurck. Er fand den Aufruhr schon gedmpft, alle Gefngnisse mit Missethtern angefllt. Peter lie die Hauptschuldigen an den Galgen hngen und hob die Schar der Stre-ritzen ganz auf. Seine im Ausland gesammelten Kenntnisse und Erfahrungen suchte nun Peter mit rastlosem Eifer fr die Bildung seiner noch halbwilden Russen zu verwerten. Mit dem uern fing er an, indem er seinen Unterthanen das Tragen der langen Brte verbot und die gewohnten langen Rcke mit europischer Kleidung zu vertauschen befahl. Ferner betrieb er die Anlegung von Schulen und He belehrende Bcher des Auslandes ins Russische bersetzen. 2. Der nordische Krieg (17001721). Um aber in den Weltverkehr ein-zutreten, bedurfte Rußland vor allem der Verbindung mit dem Meere. Peter fate daher den Plan, fein Reich bis zur Ostfee zu erweitern, und nachdem er ein zahlreiches, von auslndischen Offizieren eingebtes Heer gebildet, suchte er dieses Ziel durch Eroberung der schwedischen Ostseelnder zu erreichen. Peter der Groe verband sich mit den Knigen von Dnemark und

10. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 54

1907 - Leipzig : Hirt
54 Die ersten vierzig Jahre des 18. Jahrhunderts. Volkes. Im Gegensatz zu ihrem Gemahl war sie ein Muster der Einfachheit. An ihren Gesellschaftsabenden herrschte ein ungezwungener Ton; die Damen muten in einfacher, schwarzer Kleidung erscheinen, um jeden unntzen Aufwand zu vermeiden. Die Erziehung ihres Sohnes, der ihre Einfachheit nachahmte, leitete sie selbst. Die Sorge um dessen Wohlergehen bildet den Hauptinhalt der Briese, die sie mit ihrem Gemahl während dessen Abwesenheit wechselte. Eine Stunde von Berlin lie der König ihr zu Ehren ein schnes Schlo erbauen, das nach ihrem Namen Charlottenburg genannt wurde. Um dieses Schlo hat sich eine groe Stadt angebaut, die ebenfalls Charlottenburg heit. Den Bau des Schlosses haben die berhmten Baumeister Schlter und Eosander geleitet. Leibniz. Zu den vertrautesten Freunden der Knigin Sophie Charlotte gehrte der groe Philosoph Leibniz. Seit Aristoteles hat kein Gelehrter alle Wissenschaften mit seinem Geiste gleicherweise umspannt und ist so sehr in jeder schpferisch gewesen wie Gottfried Wilhelm Leibniz. Frhe Reife, Umfang und Tiefe des Wiffens, Sinn fr Philosophie und fr die Verhltnisse des wirklichen Lebens waren in diesem groen Geiste vereinigt. Schon als Knabe fate Leibniz den Vorsatz, in den Worten stets nach Klarheit, in den Dingen nach dem Nutzen zu streben. Er dachte aber nicht an den Nutzen fr seine Person, sondern fr die menschliche Gesellschaft, an den Frieden Europas und die Verbreitung der Kultur. Um die Politik Lud-wigs Xiv. auf gypten zu lenken und dadurch Europa und namentlich dem Deutschen Reiche den Frieden vor diesem tatkrftigen Könige zu sichern, lie er ihm eine Denkschrift berreichen, in der er die Vorteile einer Eroberung gyptens fr Frankreich darlegte. gypten sei die Grundlage der Herrschast der das Meer, das Band, das Asien mit Afrika verknpfe, die Getreide-kammer des Ostens, der Stapelplatz der Schtze dreier Erdteile. Ludwig Xtv. hatte kein Verstndnis fr den Plan des groen Gelehrten. Aber wie richtig der Gedanke der Denkschrift war, ist dadurch bewiesen, da Napoleon darauf zurckkam. Allein es war zu spt fr die Ausfhrung. England hatte indessen die Herrschaft zur See angetreten, Frankreich sie verloren. In einer sptern Denkschrift stellt Leibniz das Ideal einer europischen Politik im christlichen Geiste aus und weist jedem Volke feine Aufgabe zu. Was plagen wir uns hier um eine Handvoll Erde, die soviel Christenblut kostet! Polen und Schweden haben den Beruf, dem Kaiser in der Bekmpfung der Trken beizustehen, der Zar von Moskau, mit Ernst auf die Tataren einzudringen, England und Dnemark, ihre Absichten auf Nordamerika einzu-richten, Spanien auf Sdamerika, Holland auf Ostindien. Frankreich soll die Fhrung der christlichen Waffen im Orient bernehmen und gypten erobern. Ist Deutschland einig, so ist es unberwindlich, und es hat die Aufgabe, die Ruhe Europas zu erhalten; der Kaiser soll mit dem Papste an der Friedens-warte stehen." Es war ein schner Traum eines edlen Geistes. Ebenso dachte er an eine gemeinsame Schrift und Sprache der Völker. An den Hfen der ersten europischen Fürsten war der groe Denker ein willkommener Ratgeber. Die Kaiser Leopold I., Joseph I. und Karl Vi. wuten ihn zu schtzen, mit Peter dem Groen von Rußland stand er in
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